COMI-back

EUROSPINE's Instrument zur Beurteilung von unteren Rückenschmerzen

Die Entwicklung des COMI-back (Core Outcome Measures Index-back) war ein Versuch, Patient Reported Outcome Measures mit einigen Kernfragen zu standardisieren, die von einer internationalen Gruppe von Rückenschmerzforschern der European Spine Study Group empfohlen wurden. Er ist Teil des EUROSPINE spine-tango, einem Register zur Erfassung von Daten aus PROMs für klinische Studien und Forschung.

Der Fragebogen wurde bereits in Studien eingesetzt, in denen Patienten mit Wirbelsäulendeformitäten sowie lumbaler Spinalkanalstenose eingeschlossen waren, und hat sich als validiertes Instrument zur Bewertung von Rückenschmerzen bewährt. Obwohl das Tool nicht viele Fragen enthält, werden in dem Score viele Dimensionen abgebildet (Schmerzintensität, rückenbezogene Funktion, symptomspezifisches Wohlbefinden, allgemeine Lebensqualität, soziale Behinderung, Arbeitsunfähigkeit).

Indikationen

Der Fragebogen wurde für die Evaluation von Rückenmerzen entwickelt und wurde in der Vergangenheit beispielsweise eingesetzt, um Erkenntnisse über die Ergebnisse von Patienten nach der Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten 1 und der operativen Behandlung der lumbalen Spinalkanalstenose 2 3 zu gewinnen.

Items - Dimensionen - Bearbeitungszeit

In der ursprünglichen Veröffentlichung besteht der COMI-back aus 6 Kernfragen mit jeweils 5 Antwortmöglichkeiten. Es sollte nur eine Antwort ausgewählt werden. Die erste Kernfrage besteht dabei aus zwei numerischen Analogskalen (0–10), die ausgefüllt werden müssen.

Der COMI-back, der über die EUROSPINE- und DWG-Homepage abgerufen werden kann, enthält fünf zusätzliche Fragen zur Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung, dem Krankenhausaufenthalt und der Schmerzqualität (Frage 1). Die zusätzlichen Fragen haben keinen Einfluss auf die Berechnung des COMI-Scores.

Die sechs Fragen decken sechs verschiedene Dimensionen ab: Schmerzintensität (Rücken- und Beinschmerzen), rückenspezifische Funktion, symptomspezifisches Wohlbefinden, allgemeine Lebensqualität und Behinderung (sozial und am Arbeitsplatz).

In der Literatur finden sich keine Angaben darüber, wie lange das Ausfüllen des Fragebogens dauert. Aufgrund der geringen Anzahl von Fragen kann von einer kurzen Bearbeitungszeit von etwa fünf Minuten ausgegangen werden.

Score-Berechnung

Ein COMI-Score stellt das Ergebnis des Fragebogens dar.

Für jedes Item ist die mögliche Gesamtpunktzahl 10. Daher wird jede Antwort mit einer bestimmten Punktzahl verknüpft:

Antwort 1 (verbunden mit dem bestmöglichen Gesundheitszustand): 0 Punkte

Antwort 2: 2,5 Punkte

Antwort 3: 5 Punkte

Antwort 4: 7,5 Punkte

Antwort 5 (verbunden mit den meisten Gesundheitseinschränkungen): 10 Punkte

Die Punkte jeder Antwort können als Subscore in dem jeweiligen Bereich angesehen werden. Für den Schmerz Subscore wird der höhere Wert der beiden Analogskalen herangezogen. Der Punktwert für den Bereich Behinderung wird als Durchschnitt der Fragen 5 und 6 (soziale und berufliche Behinderung) berechnet. Der COMI-Gesamtscore wird durch die Mittelung der 5 Subscores ermittelt. Es gibt keine Informationen darüber, wie mit fehlenden Daten und übersprungenen Fragen umgegangen werden soll. 4

 

Beispiel für die Score-Berechnung:

Frage 1: NRS 5 und 4 Punkte (der höhere Wert von 5 wird für die Wertung verwendet)

Frage 2: Antwort 4 (7,5 Punkte)

Frage 3: Antwort 2 (2,5 Punkte)

Frage 4: Antwort 2 (2,5 Punkte)

Frage 5: Antwort 1 (0 Punkte)

Frage 6: Antwort 4 (7,5 Punkte)

COMI-Score: (5+7,5+2,5+2,5+(0+7,5)/2)/5 = 4,25

Interpretation

Je niedriger die Punktzahl, desto besser die Gesundheit des Patienten!

Die niedrigste mögliche Punktzahl von 0 Punkten bedeutet keine Beeinträchtigung der Gesundheit und Funktion sowie keine Schmerzen, während die maximale Punktzahl von 10 Punkten das höchste Ausmaß an Rückenschmerzen und Funktionseinbußen darstellt.

Der COMI-back ist in mehreren Sprachen validiert 5 6 7 8. Ein deutsches Ausgangsdokument ist bei EUROSPINE oder auf der Homepage der DWG (Deutsche Wirbelsäulengesellschaft) verfügbar.

Der Original-Fragebogen ist in mehreren Veröffentlichungen zur Entwicklung und Validierung des COMI-back verfügbar 4. Versionen mit zusätzlichen Fragen können über die Register von EUROSPINE 9 und der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) 10 abgerufen werden.

Die EUROSPINE-Version ist über das Spine-Tango-Register zugänglich. Dafür muss der Kunde ein registriertes EUROSPINE-Mitglied sein, was mit keinerlei Registrierungs- oder Lizenzkosten verbunden ist. 9

Das Ziel der Entwicklung des COMI-back war es, ein standardisiertes Outcome-Instrument zu schaffen, das die Vergleichbarkeit von Studien verbessern kann. Zu diesem Zweck wurden die Items auf der Grundlage einer Metaanalyse von Fragebögen zu Rückenschmerzen und verschiedenen generischen Instrumenten wissenschaftlich ausgewählt. Außerdem ist das Ausfüllen und die Verwaltung des Instruments einfach und zeitsparend.

Internationale Veröffentlichungen, die den COMI-back verwenden, sind selten. Zusätzlich wurden geringe Decken- und Bodeneffekte beobachtet. Aufgrund der geringen Anzahl von Fragen muss davon ausgegangen werden, dass es sich nur um eine oberflächliche, aber nicht um eine detaillierte Gesundheitsbewertung handelt, obwohl der COMI-back im Vergleich zu anderen Rückenschmerzfragebögen gute psychometrische Werte zeigte. 7

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Referenzen

  1. The Core Outcome Measures Index (COMI) is a responsive instrument for assessing the outcome of treatment for adult spinal deformity.“ European Spine Journal 25.8 (2016): 2638-2648.
  2. Röder, Christoph, et al. „Superior outcomes of decompression with an interlaminar dynamic device versus decompression alone in patients with lumbar spinal stenosis and back pain: a cross registry study.“ European spine journal 24.10 (2015): 2228-2235.
  3. Munting, Everard, et al. „Patient outcomes after laminotomy, hemilaminectomy, laminectomy and laminectomy with instrumented fusion for spinal canal stenosis: a propensity score-based study from the Spine Tango registry.“ European spine journal 24.2 (2015): 358-368.
  4. Mannion, Anne F., et al. „Could less be more when assessing patient-rated outcome in spinal stenosis?.“ Spine 40.10 (2015): 710-718.
  5. Mannion, A. F., et al. „The Core Outcome Measures Index (COMI) is a responsive instrument for assessing the outcome of treatment for adult spinal deformity.“ European Spine Journal 25.8 (2016): 2638-2648.
  6. Genevay, Stéphane, et al. „Reliability and validity of the cross-culturally adapted French version of the Core Outcome Measures Index (COMI) in patients with low back pain.“ European Spine Journal 21.1 (2012): 130-137.
  7. Mannion, Anne F., et al. „Outcome assessment in low back pain: how low can you go?.“ European Spine Journal 14.10 (2005): 1014-1026.
  8. Damasceno, L. H. F., et al. „Cross-cultural adaptation and assessment of the reliability and validity of the Core Outcome Measures Index (COMI) for the Brazilian-Portuguese language.“ European Spine Journal 21.7 (2012): 1273-1282.
  9. https://www.eurospine.org/forms.htm
  10. https://www.akademie-der-dwg.de/fileadmin/gesellschaften/media/dwg/datenerfassungsboegen/DWG_COMI_Ru_cken.pdf

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